Verbandsversammlung im November 2021 in Wallhausen – Hengstfeld
Jedes Jahr findet die Verbandsversammlung der HWG in einer anderen Mitgliedsgemeinde statt. Dieses Jahr wurde die Sitzung in der Turn- und Festhalle Wallhausen – Hengstfeld abgehalten.
Nach dem Bericht der Verbandsvorsitzenden Bürgermeisterin Petra Weber, Blaufelden, folgte der Bau- und Betriebsbericht der NOW Crailsheim, welche die Betriebsführung der HWG inne hat. Herr Geschäftsführer Dr. Jochen Damm berichtete von den NOW-Planungen und dem Konzept ELAN, welches die Sanierung von Wasserleitungen und Betriebsanlagen in den nächsten Jahren vorsieht. Herr Betriebsführer Holger Gersten informierte das Gremium über das Bau- und Betriebsgeschehen der HWG. Anschließend wurde die Verbandssatzung neu gefasst. Als weitere Punkte erläuterte Frau Geschäftsführerin Isolde Ansorge das Ergebnis der Jahresrechnung 2020 sowie den Wirtschaftsplan 2022. Zum Abschluss wurde BM Siegfried Gröner i.R. aus den Gremien verabschiedet.
Neubesetzung des Verwaltungsrats, Ausscheiden von Herrn BM Gröner i.R.
Durch das Ausscheiden von Herrn Bürgermeister Siegfried Gröner, Rot am See, war der Posten im Verwaltungsrat neu zu besetzen. Gewählt für die restliche Amtszeit wurde Herr Bürgermeister Dr. Sebastian Kampe, Rot am See.
Verbandsvorsitzende Weber würdigte die geleistete Tätigkeit von Herr Bürgermeister Siegfried Gröner i.R., welcher 19 Jahre lang Mitglieder der Verbandsversammlung und des Verwaltungsrats war und dankte ich für seinen Dienst. 2002 war Herr Gröner ebenso Stellvertreter des weiteren Mitglieds in der Verbandsversammung der NOW. Herr Gröner hat in dieser Zeit eine Reihe von Beschlüssen und Entscheidungen mitgetragen und sein Wissen und seine Ideen miteinbebracht. Das einscheidenste Ereignis war der Beschluss und die Umsetzung der NOW-Rohwasserkonzeption, die Übertragung der Quellen und Brunnen der HWG in die Hände der NOW, welche seit 2006 die Wassergewinnung und Aufbereitung für die HWG übernommen hat. Seit dem bezieht die HWG NOW-Wasser überwiegend über das Wasserwerk Bronn, dort erfolgt seitdem auch die Enthärtung des Trinkwassers. Die HWG übernimmt die Verteilungsfunktion in ihrem Gesamtgebiet. Ein weiterer Höhepunkt war das 75-jährige Bestehen des Zweckverbands, welche 1938 aufgrund allergrößter Wassernot auf der Hohenloher Ebene gegründet wurde. Herrn Gröner wünschen wir alles Gute für den Ruhestand.
Aus dem Bau- und Betriebsbericht:
Die Wasserabgabe der HWG lag 2020 bei 2,52 Mio. cbm, versorgt wurden 30.897 Einwohner der Verbandsmitglieder mit Trinkwasser, daneben noch einige Sonderabnehmer. Im Vergleich mit den beiden Vorjahren 2019 und 2018 liegt das Ergebnis im mittleren Bereich.
Der Spitzenverbrauchstag 2020 lag an einem Julitag bei 115 l/s oder 9.944 cbm. Die höchte monatliche Einspeisemenge ergab sich im August. 2020 wird mit einer ähnlichne Gesamtabgabe gerechnet. Der bislang höchste Tagesverbrauch wurde an einem Junitag mit mit 106 l/s oder 9.195 cbm gemessen.
2020 wurden von den Wasserwärtern 157 Rohrbrüche behoben. Im Vorjahresvergleich sind dies 16 mehr.
Es wurden 97 neue Hausanschlüsse hergestellt, im Vorjahr 96.
Das Pumpwerk Schön mit Zuleitung zum Wasserturm Schön wurde seit September 2019 neu gebaut und im März 2021 in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten mit Erneuerung der Zuleitung belaufen sich auf 650.000 €. Dadurch ist die Versorgung des Teilorts Schön der Stadt Creglingen für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt. Das alte Pumpwerk wurde abgebrochen.
Im Herbst 2020 wurde die Zuleitung vom Abweig der Hauptzuleitung Amlishagen – Wasserturm Gerabronn zum Hochbehälter Rückershagen saniert. Die alte Leitung aus dem Jahr 1957 hat eine zu geringe Dimension, dadurch konnte die Versorgungssicherheit nicht ausreichend sichergestellt werden. Die Kosten liegen bei 180.000 €.
2021 vollends fertiggestellt wurde der 3. Bauabschnitt der Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation im Bereich Werdeck,Seibotenberg, Diembot, die Leitung wurde bereits Ende 2020 in Betrieb genommen. Sämtliche Leitungsabschnitte wurden erneuert. Auf den alten Leitungen aus den 50-er Jahren traten in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Rohrbrüche auf. Das Gesamtprojekt kostete 750.000 €.
Der Hochbehälter Herbertshausen wurde 2021 einer Teilsanierung unterzogen. Die Wasserkammer erhielt eine Edelstahlauskleidung, erneuert wurde die hydraulische Einrichtung. Beton- und Putzschäden wurden behoben sowie das Dach erneuert. Die Kosten werden insgesamt bei ca. 190.000 €
Im September 2021 wurde mit dem Leitungsaustausch der Zuleitung Wasserturm Heufelwinden zum Ortsnetz begonnen. Die Leitung ist aus 1955 und besteht aus Grauguss. Die Gesamtkosten liegen bei 120.000 €.
NIcht zu vergessen sind die Ortsnetzsanierungsmaßnahmen, welche jährlich einen nicht unerheblichen Teil der jährlichen Gesamtinvestitionen des Verbands ausmachen. 2020 wurden 530.000 € investiert (Blaufelden, Gerabronn, Niederstetten, Rot am See).
Aus der Jahresrechnung 2020
Der Verband erhebt von den Mitgliedsgemeinden 2 Umlagen, die Betriebskostenumlage (pro cbm Wasserabgabe) und die Festkostenumlage (pro Einwohner).
Betriebskostenumlage: 1,43 €/cbm (Vorjahr 1,40 €)
Festkostenumlage 46,39 €/Einwohner (Vorjahr 47,32 €)
Gesamtpreis beide Umlagen: 2,01 € pro cbm (Vorjahr 2,00 €)
Durchschnittliche Wasserabgabe pro Einwohner pro Tag: 223 Liter
(Wasserverbrauch Bundesdurchschnitt 123 Liter)
Bauvolumen: 1,3 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,5 Mio. €
Wirtschaftsplan 2022
Der Gesamtwasserzins (Betriebs- und Festkostenumlage) liegt im Plan 2022 bei 2,23 € und somit um 5 Cent höher als im Vojahresplan 2021. Preiserhöhungen ergeben sich beim Wasserbezug von der NOW Crailsheim sowie bei den eigenen Betriebs- und Unterhaltungskosten. Es wird wie in den Vorjahren mit einer Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder mit 2,4 Mio. cbm gerechnet.
Durch die Kooperation mit der NOW Crailsheim im Rahmen der Rohwasserkonzeption werden die Eigenwässer der HWG seit 2008 mit anderen Rohwässer in der Region im Wasserwerk Bronn der NOW bei Weikersheim gemeinsam aufbereitet und enthärtet und der HWG somit einwandfreies Trinkwasser geliefert. Zwischenzeitlich hat die NOW in ihrem Verbandsgebiet weitere Konzeptionen umgesetzt und dadurch auch eine weitere Vernetzung der Trinkwasserversorgung in unserem Gebiet erreicht. Auch in Trockenzeiten kann durchgängig ohne Einschränkungen ausreichend Trinkwasser zur Vefügung gestellt werden. Dies ergibt eine sehr hohe Versorgungssicherheit und ist deshalb auch mit Preissteigerungen verbunden. Viele neue Anlagen ergeben Investitionskosten sowie weitere Betriebs- und Unterhaltungs- und Personalkosten. Auch ältere Anlagen sind vermehrt sanierungsbedürftig. Ebenso stehen bei den Vorlieferanten der NOW wie die Bodensee- und Landeswasserversorgung Sanierungsmaßnahmen an. Die HWG selbst investiert regelmäßig in ihre Anlagen, um den Anforderungen der Trinkwasserverordnung gerecht zu werden. All dies führt zu Preissteigerungen, sichert jedoch die Trinkwasserversorgung in unserer Region nachhaltig.
Für Investitionen sind im Wirtschaftsplan 2022 rund 1,13 Mio. € eingeplant, hiervon 4700.000 € für Ortsnetzsanierungen.
2022 vorgesehen ist die Sanierung des Wasserturms Leuzendorf, Schrozberg. Die Wasserkammer soll mit einer Edelstahlauskleidung versehen werden. Erneuert werden soll die hydraulische Einrichtung in der Wasserkammer mit Austausch der Einstiegsleiter. Der Rohrkeller soll erweitert und die hydraulische Einrichtung neu installiert werden. Ebenso notwendig sind Betoninstandsetzungs- und Anstricharbeiten sowie die Erneuerung des Geländers auf der Brücke und über der Wasserkammer.
Weiter ist 2021 die Sanierung der Zuleitung vom Wasserturm Heufelwinden zum Ortsnetz Heufelwinden, Blaufelden, vorgesehen. Die Zuleitung aus dem Jahr 1955 besteht aus Grauguss, es ergeben sich bei Rohrbrüchen Engpässe in der Trinkwasserversorgung im Gesamtzweig mit Hertershofen, Hausen am Bach und Hegenau, Rot am See. Deshalb ist die Erneuerung zur Verbesserung der Versorgungssicherheit dringlich notwendig. Es wird mit Kosten von 180.000 € gerechnet.
Aus dem Wirtschaftsplan 2021:
Betriebskostenumlage: 1,69 €/cbm (Vorjahr 1,60 €)
Festkostenumlage 41,69 €/Einwohner (Vorjahr 45,47 €)
Gesamtpreis beide Umlagen: 2,23 €/cbm (Vorjahr 2,18 €)
Bauvolumen: 1,13 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,47 Mio. €