Bild mit VV sowie GF HWG und NOW

Bild, von links:

Isolde Ansorge, Geschäftsführerin der HWG
Dr. Jochen Damm, Geschäftsführer der NOW
Holger Gersten, NOW, technischer Betriebsführer der HWG
Bürgermeister Christian Mauch, Verbandsvorsitzender HWG

 

 

Foto: HWG

 

Der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe (HWG) mit Sitz in Gerabronn hielt kürzlich die jährliche Verbandsversammlung im Rathaus in Weikersheim ab.

Verbandsvorsitzender Bürgermeister Christian Mauch, Gerabronn begrüßte die Vertreter der 11 Mitgliedsgemeinden mit einem Zitat von Leonardo da Vinci: „Wasser ist die treibende Kraft der Natur“ und verwies hierbei auf die vielerlei Aufgaben und Herausforderungen insbesondere auch im Hinblick auf eine für die Zukunft sichere und leistungsfähige Trinkwasserversorgung. Mit einer Bilanzsumme von 24,5 Mio. € und jährlichen Investitionen von derzeit 2,3 Mio. € ist das Verbandsvolumen nicht unbeachtlich. Um Betrieb und Sicherheit des Trinkwassernetzes mit 650 km Leitungen, 16 Wassertürmen und 30 Hochbehälter zu gewährleisten, sind regelmäßige Leitungssanierungen, Anlagenertüchtigungen, aber auch Investitionen in eine moderne Mess-, Fernwirk- und Elektrotechnik sowie Digitalisierung notwendig. “Versorgungssicherheit und Redundanz“, wichtige Stichwörter in der Rede des Verbandsvorsitzenden, hierbei ist auch unser Wasserlieferant und Kooperationspartner Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW) Crailsheim gefragt, wenn es um Netzverbünde und neue Wasserressourcen geht. Klimaanpassung und Ressourcenschutz, wichtige Themen für die Wasserversorgung als Zukunftsvorsorge. Bei all den Herausforderungen ist ein solides Finanzgebaren mit stabiler Kostenstruktur wichtige Grundlage, denn, so Verbandsvorsitzender Mauch, „hochwertiges Trinkwasser soll zu verlässlichen und fairen Preisen an die Verbraucher geliefert werden.“

 

Technischer Betriebsführer der HWG Holger Gersten berichtete über das Verbandsgeschehen: 2,4 Mio. cbm Trinkwasser wurden 2024 an 31.800 Einwohner und Sonderabnehmer verkauft. Je Einwohner sind dies 219 l pro Tag. Die Wasserhärte liegt derzeit bei 13,4° – 13,6° dH, dies entspricht einem mittleren Härtebereich. 2024 wurden im laufenden Betrieb 239 Rohrbrüche behoben. Eine ganze Reihe von Investitionen wurde durchgeführt bzw. laufen noch: Sanierung Hochbehälter Limbach und Bartenstein, Neubau Hochbehälter Frauental, Erneuerung Zuleitungen Bossendorf und Heuchlingen, Ortsnetzsanierungen und besonders zu erwähnen Ertüchtigung der Netzwerk-, Fernleit- und Elektrotechnik in den Anlagen. „Alles notwendige Investitionen“, betonte Betriebsführer Gersten, „das überarbeitete Instandhaltungskonzept ist lang“.

Geschäftsführer der NOW Dr. Jochen Damm konnte als Wasserlieferant für die HWG berichten, dass sich 2024 ein insgesamt hoher Jahresniederschlag ergeben hat, dies führte Anfang 2025 zu einem guten Start im Grundwasserspiegel und setzte sich im Jahresverlauf entsprechend positiv fort. Trotz dessen sind Veränderungen zu beobachten, Stichwort Klimawandel oder Spitzenabgaben. 

 

Die NOW prüft deshalb auch den Ausbau von Rohwasser, heißt Ertüchtigung und Erweiterung bestehender Brunnen und Quellen, und die Erschließung neuer Ressourcen. Auch Mengenverteilungen in den einzelnen NOW-Wasserwerken und -Gebieten werden überprüft. Beispielsweise ist angedacht, vom Wasserwerk Bronn mehr Trinkwasser ins südliche Versorgungsgebiet zu bringen. um den Betrieb und die Verteilung zu optimieren. Für den Abnehmer bedeutet dies weitere Versorgungssicherheit. Dr. Damm bringt es auf den Punkt: „Die NOW ist im dauerhaften Prozess. Stillstand wäre ein Rückschritt“.

 

Der kaufmännische Jahresabschluss 2024 wurde von Geschäftsführerin Isolde Ansorge erläutert, für die Mitgliedsgemeinden ergaben sich Nachzahlungen. Diese resultieren aus höheren Unterhaltungs- und Betriebskosten. An die Verbandmitglieder wurde eine Gesamtumlage mit 6,3 Mio. € verrechnet, bei einer Wasserabgabe von 2,36 Mio. cbm an die Mitglieder ergab sich ein Durchschnittspreis von 2,65 €/cbm, dies macht ein Plus von 6 % aus. 2024 wurden 2,2 Mio. € in die Sanierung von Anlagen, Zuleitungen und Ortsnetzen investiert. Einstimmig wurde das Jahresergebnis der HWG für das Jahr 2024 festgestellt und die Geschäftsführung entlastet.

 

Ebenso einstimmig beschlossen wurde der Wirtschaftsplan 2026. Die Gesamtumlage ergibt 6,7 Mio. €, dies macht bei 2,4 Mio. cbm geplanter Wasserabgabe an die Mitglieder 2,77 €/cbm (VJ 2,63 €), Preiserhöhung 5 %. Seit 2024 wurde das Investitionsvolumen deutlich erhöht: 2,4 Mio. € in 2025, 2,7 Mio. € sind für 2026 geplant. „Die Investitionen sind in die Zukunft gerichtet“, betonte Ansorge, viele Anlagen sind in einem ähnlichen Alter und sanierungsbedürftig. 2026 sind verschiedene Erneuerungen im Zuleitungs- und Ortsnetzbereich vorgesehen. Die Zuleitung vom Druckminderschacht Blaubach bis zum Schacht Amlishagen sowie die Zuleitung Rückershagen – Werdeck stehen auf der Agenda. Finanziert wird 2026 die Ertüchtigung des Leitsystems sowie Maßnahmen der Fernwirk- und Elektrotechnik.

Mittelfristig prognostiziert Ansorge eine jährliche Wasserpreissteigerung von 5 %.

Kostensteigerungen bei den laufenden Betriebs-, Unterhaltungs- und Personalkosten, NOW-Wasserbezug (enthält NOW-Betrieb und -Investitionen sowie Vorlieferanten) und Finanzierung der HWG-Investitionen. „All dies fließt in den Wasserpreis der Endkunden, ohne Gewinnerzielung“, so Ansorge zu ihrem Zahlenwerk.