
Seit Ende des Jahres 2017 werden die Ortsteile Ettenhausen und Ganertshausen über einen neuen Hochbehälter Ettenhausen, Wasserspeicher 2 x 50 cbm, der HWG Gerabronn mit Trinkwasser versorgt. Mit dem Neubau wurde auch die Zuleitung vom Hornungshof, Länge ca. 500 m, in größerer Dimension neu gebaut.
Das Trinkwasser in Ettenhausen wird im Wasserwerk Bronn bei Weikersheim durch die NOW Crailsheim aufbereitet und in den Hauptwasserturm Lindlein, Schrozberg, eingespeist, weitergeleitet in den Wasserturm Kälberbach, von dort in den Wasserturm Eichwiesen, bis es schließlich im Hochbehälter Ettenhausen landet.
Der bisherige alte Hochbehälter Ettenhausen wurde zur Versorgung des Ortsteils Ettenhausen in den 50er-Jahren errichtet. 1970 wurde noch Ganertshausen an den Versorgungsbereich angeschlossen. Der alte Hochbehälter entsprach längst nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik, außerdem wurde der neue Behälter in einem 2-Kammer-System errichtet, hat nun einen separaten Rohrkeller, einen Strom- und Telekom-Anschluss und kann so auch über das Fernleitsystem rund um die Uhr überwacht werden.
Rund 500.000 € kostete das neue Bauwerk samt Zuleitung. Versorgt werden rund 110 Einwohner mit jährlich ca. 4.500 cbm Trinkwasser.
Die HWG ist ein kommunaler Zweckverband, welche die Aufgabe hat, ihre Gebiete mit trinkbarem Wasser zu versorgen. Durch die Inbetriebnahme des, mit neuester Technik ausgestatteten, neuen Hochbehälters ist die Wasserversorgung für Ettenhausen und Ganertshausen für die nächsten Jahrzehnte weiter gesichert.

Der alte Hochbehälter Ettenhausen.

Baustelle des neuen Hochbehälters

Anlieferung der Wasserkammern.

Ansicht des neuen Hochbehälters Ettenhausen.

Verbandsvorsitzende: Bürgermeister Petra Weber, Blaufelden
Stellvertretender Verbandsvorsitzender Uwe Hehn, Creglingen
In der kürzlich stattgefunden Verbandsversammlung im Gemeindehaus Creglingen – Niederrimbach wurde Herr Bürgermeister Uwe Hehn aus Creglingen einstimmig zum neuen stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt.
Er übernimmt die Nachfolge von Bürgermeister Klaus Dieter-Schumm aus Gerabronn, welcher zum 30.04.20107 aus seinem Amt ausgeschieden ist. Frau Bürgermeisterin Petra Weber aus Blaufelden ist seit Ende 2016 Verbandsvorsitzendes der Hohenloher Wasserversorgungsgruppe und hat die Nachfolge von Bürgermeister Klemens Izsak aus Schrozberg übernommen, welcher zum 01.07.2016 den Ruhestand antrat.

Zur jährlichen Verbandsversammlung traf sich die HWG am Donnerstag, den 30. November 2017 in Creglingen – Niederrimbach.
Neben dem Bericht der Verbandsvorsitzenden Bürgermeisterin Petra Weber, Blaufelden, informierte Herr Betriebsführer Holger Gersten vom Zweckverband Nordostwürttemberg Crailsheim (NOW) vom Bau- und Betriebsgeschehen der HWG. Beschlossen wurde der Jahresabschluss 2016 sowie der Wirtschaftsplan 2018, welche Geschäftsführerin Isolde Ansorge von der HWG erläuterte. Außerdem wurde die Umwandlung der vorläufigen Bezugsrechte von der NOW mit 116,7 l/s in endgültige beschlossen.
Der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe (HWG) mit Sitz in Gerabronn versorgt jährlich rund 30.500 Einwohner aus den 11 Mitgliedsgemeinden mit 2,4 Mio. cbm Trinkwasser. Die Versorgungsanlagen, sei es die Ortsnetze, Überlandleitungen oder Wassertürme, sind alle verbandseigen und von der HWG zu betreuen und zu unterhalten.
Seit 2006 besteht eine Kooperation mit der NOW im Rahmen der Rohwasserkonzeption, an der sich weitere Zweckverbände und Gemeinden beteiligt haben. Im neuen Wasserwerk Bronn bei Weikersheim, dass seit Mitte 2008 vollständig in Betrieb ist, werden nun die Eigenwässer der HWG und der weiteren Beteiligten gesammelt aufbereitet und wieder in der Region verteilt. Durch eine verbesserte Vernetzung der Systeme kann seitdem auch überschüssiges Wasser genutzt werden. Durch die Enthärtung der Eigenwässer im Wasserwerk Bronn (nördlicher Bereich) kann seitdem im gesamten Verbandsgebiet Trinkwasser mit einer Härte von etwa 13,5°dH geliefert werden. Für die Einbringung der Eigenwässer hat die HWG in Rahmen der Kooperation mit der NOW weitere Bezugsrechte erhalten, welche in dieser Sitzung mit einstimmigen Beschluss auf 116,7 l/s endgültig festgelegt wurden.
In der kürzlich stattgefundenen jährlichen Verbandsversammlung der HWG im Gemeindesaal in Creglingen – Niederrimbach berichtete Betriebsführer Holger Gersten über das Betriebs- und Baugeschehen im Verband.
2016 lag die Wassergesamtabgabe mit 2,45 Mio. cbm um 120.000 cbm unter dem Vorjahreswert. Das Jahr 20116 verlief durchschnittlich im Vergleich zum warmen Jahr 2015 mit längeren trockenen Abschnitten. Der Spitzenverbrauchstag 2016 lag an einem Septembertag bei 105 l/s oder 9.030 cbm. Im Juli ergab sich die höchste monatliche Einspeisemenge. 2017 wird eine ähnliche Wasserabgabe wie 2016 erwartet. Der bislang höchste Tagesverbrauch wurde an einem Junitag mit 109 l/s oder 9.430 cbm gemessen.
2016 wurden von den Wasserwärtern 138 Rohrbrüche behoben. Im Vorjahresvergleich sind dies 30 weniger.
Um eine Verbesserung der Versorgung und der Druckverhältnisse im Bereich Schrozberg-Ettenhausen zu erreichen, wurde 2017 ein neuer Hochbehälter Ettenhausen mit Zuleitung vom Hornungshof her gebaut und der Altbehälter aus dem Jahr 1958 stillgelegt. Der Altbehälter wurde regelmäßig vom Gesundheitsamt beanstandet und entspricht nicht mehr den derzeitigen Trinkwasservorschriften und anerkannten Regelen der Technik. Die Gesamtkosten für die Neubaumaßnahme belaufen sich auf rund 500.000 € und werden vollständig von der HWG finanziert. Mangels ausreichendem Fördertopf des Landes Baden Württemberg konnte die Maßnahme nicht bezuschusst werden. Die Umbindung an den neuen Behälter erfolgt Mitte Dezember 2017. Dadurch ist in diesem Bereich die Trinkwasserversorgung für die nächsten Jahrzehnte weiter gesichert.
Frau Isolde Ansorge, Geschäftsführerin der HWG, erläuterte den Jahresabschluss 2016 sowie den Wirtschaftsplan 2018 des Zweckverbandes.
Jahresrechnung 2016
Das Jahr 2016 ergab einen Gesamtwasserpreis mit 1,92 € (Betrieb- und Festkostenumlage), welcher um 1 Cent über dem Planansatz lag. Die Betriebskostenumlage fiel mit 1,25 € pro cbm Wasserabgabe 4 Cent höher aus als im Plan, die Festkostenumlage lag mit 52,85 € pro Einwohner um 2,25 € darunter. Die Wasserabgabe an die Mitglieder mit 2,41 Mio. cbm entsprach den Planvorgaben. Die Betriebskosten lagen im Ergebnis etwas höher, da sich Mehrkosten um Unterhaltungsbereich Hauptrohrnetz und Hausanschlüsse im öffentlichen Bereich ergaben.
Für Investitionen wurde 2016 rund 600.000 € verausgabt, hiervon für Ortsnetzerneuerungsmaßahmen anteilig 220.000 € . Saniert wurde ebenso ein Teilstück der Zuleitung vom Wasserturm Wallhausen zum Hochbehälter Limbach sowie ein Fernmeldekabel erneuert. Modernisiert wurde auch das Fernleitsystem der HWG, über welches das Trinkwassernetz per Datenübertragung überwacht werden kann, welches nun wieder den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht.
Ein dieser Stelle ein Dank an alle beteiligten Firmen und Ingenieurbüros sowie andere Institutionen, die für den Verband tätig und an den zahlreichen Baumaßnahmen im Jahr 2016 beteiligt waren. Ebenfalls ein Dank an alle Mitarbeiter/-innen des Zweckverbands sowie an die technische Betriebsführung und unserem Kooperationspartner NOW Crailsheim für die geleistete Arbeit !
Aus der Jahresrechnung 2016:
Gesamtpreis: 1,92 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage)
Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder: 2,41 Mio. cbm
Durchschnittliche Wasserabgabe pro Einwohner pro Tag: 219 Liter
(Wasserverbrauch Bundesdurchschnitt 122 Liter)
Versorgte Einwohnerzahl: 30.566
Bauvolumen: 0,60 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,22 Mio. €
Rohrbrüche: 138
Hausanschlüsse neu: 59
Wirtschaftsplan 2018:
Die Umlageberechung des Wirtschaftsplanes 2018 ergibt einen im Vorjahresvergleich um 4 Cent höheren Gesamtwasserzins von 1,97 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage). Die Wasserbezugskosten von der NOW haben sich erhöht, desweiteren ergeben sich Mehrkosten im Personal-und Unterhaltungsbereich. Es wird wie in den Vorjahren 2016/17 mit einer Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder mit 2,4 Mio. cbm gerechnet. Für Investitionen sind 2018 rund 1,0 Mio. € eingeplant. Eingeplant sind Restkosten zur Finanzierung des fertiggestellten neuen Hochbehälters Ettenhausen. Geplant wird derzeit der Neubau des Pumpwerks Schön, Creglingen, mit Zuleitung zum Wasserturm Schön, für die Maßnahme wurden beim Land Baden Württemberg Fördermittel beantragt. Ebenso geplant wird die Verbesserung der Versorgungssituation im Beeich Werdeck,Seibotenberg, Diembot durch die Erneuerung der Zuleitungen mit direkter Anbindung von Diembot an den Wasserturm Seibotenberg. Auch für dieses Projekt wurden Landesmittel beantragt. Für Ortsnetzerneuerungen sind 600.000 € vorgesehen, begonnen wird 2018 auch mit der Sanierung der Bundesstraße im Bereich der Ortsdurchfahrt Rot am See, an der sich die HWG mit der Erneuerung der Wasserleitung in diesem Bereich beteiligt.
In der Finanzplanung bis 2022 wird mit moderaten Preiserhöhung von 2-3 Cent pro cbm Wasserabgabe gerechnet. Es wird von einer gleichbleibender Wasserabgabe mit 2,4 Mio. cbm ausgegangen. Die Wasserbezugskosten von der NOW erhöhen sich jährlich. Die verschiedenen Konzeptionen der NOW ergeben Mehrkosten bei deren Pachtzahlungen sowie bei den Personal-, Betriebs- und Stromkosten. Die NOW kann ihre Wasserabgabe durch die Konzeptionen jedoch stetig erhöhen, 2018 bis auf 28 Mio. cbm. Dadurch ergibt sich langfristig eine Stärkung und Stabilisierung des Wasserpreises. Die Konzeptionen der NOW bringen eine Vernetzung in der Wasserversorgung und erhöhen dadurch die Versorgungssicherheit in der Region erheblich. 2015 z.B. konnte trotz langen trockenen und heißen Zeiträumen die Trinkwasserversorgung im Verbandsgebeit durchgängig gewährleistet werden. Daneben hat die HWG ihre eigenen Sanierungsmaßnahmen der weit verzweigten Wasserleitungsnetze im ländlichen Raum, so dass insgesamt ein großes Investitionsvolumen zusammenkommt.
Der moderaten jährlichen Preisanpassung pro cbm Wasserabgabe steht die Lieferung von einwandfreiem enthärteten Trinkwasser in bester Qualität bei guter Versorgungssicherheit gegenüber.
Aus dem Wirtschaftsplan 2018:
Gesamtpreis: 1,97€ pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage)
Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder: 2,40 Mio. cbm
Zu versorgende Einwohnerzahl: 30.792
Bauvolumen: 1,0 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,6 Mio. €
Personalveränderungen:
Stellvertrendender Verbandsvorsitz:
Nach dem Ausscheiden des bisherigen stellvertretenden Verbandsvorsitzenden der HWG Klaus-Dieter Schumm zum 30.04.2017 wurde in dier jetzigen Verbandsversammlung Herr Bürgermeister Uwe Hehn, Creglingen, mit sofortiger Wirkung zum Nachfolger gewählt.
Verbandsvorsitzende Bürgermeisterin Petra Weber, Blaufelden, hat ihr Amt nun seit 1 Jahr inne.
Verwaltungsrat:
Herrr Bürgermeister Christian Mauch, Gerabronn wurde als Mitglied in den Verwaltungsrat der HWG gewählt.
Herr Markus Pfannenstiel, Stadt Kirchberg/Jagst wurde als Stellvertreer in den Verwaltungsrat gewählt.
Bild von links: Verbandsvorsitzende BMin Petra Weber, BM Christian Mauch, Geschäftsführerin Isolde Ansorge, Stv. Verbandsvorsitzender BM Uwe Hehn, technischer Betriebsführer Holger Gersten
Am 24. Juni 1959 feierte der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe die Einweihung seines zentralen Hauptwasserturms Lindlein. Im Herbst 2009 fand deshalb ein Tag der offenen Tür statt, bei dem für Besucher die Aussichtsplattform des Wasserturm Lindleins zugänglich war.
Der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe mit Verwaltungssitz in Gerabronn versorgt seine 11 Mitgliedsgemeinden mit etwa 2,6 Mio. cbm Trinkwasser im Jahr verteilt auf rund 31.500 Einwohner: Blaufelden, Creglingen, Gerabronn, Kirchberg/Jagst, Mulfingen, Niederstetten, Rot am See, Satteldorf, Schrozberg, Wallhausen und Weikersheim.
Aufgrund erheblicher Wassernot schlossen sich die Gemeinden auf der Hohenloher Ebene im Jahr 100_0703 neu1938 zusammen, um ein gemeinsames Wasserversorgungsnetz aufzubauen. Es mußte Wasser aus größerer Entfernung zugeleitet werden, um eine Grundversorgung zu sichern. Vorgesehen war die Erschließung von Quellen im Niederrimbacher Tal bei Creglingen. Die nachfolgenden Kriegsjahre machten eine Umsetzung des Projekts nahezu unmöglich. Erst 1950 konnte mit den ersten Bauarbeiten begonnen werden. Eine Druckleitung sollte das Quellwasser ins Hohenlohische bringen. Notwendig wurde hier der Bau eines zentralen Wasserturms am Höchstpunkt des Verbandsgebiets in den Jahren1956 – 1959, von dem aus sternförmig Verteilungsleitungen in alle Richtungen laufen.
Der Wasserturm Lindlein, benannt nach der Ortschaft Lindlein (Gemeinde Schrozberg) befindet sich am Rande des nahegelegenen Wäldchens in zartem Grün in offener Bauweise auf seinen 12 mächtigen Säulen. Mit einer Höhe und Durchmesser von jeweils 23 m fasst der Behälter 2.000 cbm Wasser, er liegt auf einer geod. Höhe von 513 m.ü.NN.
Nach einer Verbandsversammlung am 24.06.1959 wurde das Bauwerk gebührend eingeweiht, welches rund 1,4 Mio. DM an Baukosten verursacht hat, für die damalige Zeit eine enorme Summe. „Das Haupt der Gruppe“, so wurde der Turm seinerzeit genannt.
1996 – 1998 erfolgte aufgrund von Beton- und Korrosionsschäden die Sanierung des Hauptwasserturms mit einem Kostenaufwand von rd. 1,2 Mio. Euro.
Bis heute stellt „der Tempel des Wassers“, wie ihn der Volksmund benannte, immer noch den zentralen Hauptversorgungsturm der Hohenloher Gruppe dar.
75 Jahre HWG Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe 25.02.1938 – 25.02.2013
Gründung und Entwicklung
Vor 75 Jahren, genau am 25. Februar 1938 wurde der Zweckverband
„Hohenloher Wasserversorgungsgruppe“ in Blaufelden im Gasthaus zum Hirsch gegründet.
In einer Zeit größter Wassernot auf der Hohenloher Ebene machte man sich bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts über eine dauernd funktionierende Wasserversorgung Gedanken.
Aufgrund der geologischen Verhältnisse vor Ort (Muschelkalkformationen) versickert Regenwasser schnell in die Tiefe und verhindert somit Quellbildungen. Das heißt, eine sichere Wasserversorgung ist eigentlich nur über eine Wasserbeschaffung aus größerer Entfernung möglich. Auf der Alb gab es bereits eine solche Wasserversorgung.
Der damalige Landrat Herr Wilhelm Wöhrle war eifrigster Befürworter einer strukturierten öffentlichen Wasserversorgung. Der Baurat Herr Hermann Kellermann vom damaligen technischen Landesamt Ludwigsburg übernahm hierzu die Planungen. Als gebürtiger Schrozberger kannte er die örtlichen Verhältnisse der Region.
Im Ergebnis stand 1936 eine erste Planung, nach der rund 60 Ortsteile mit 7.500 Einwohnern angeschlossen werden sollten. Trinkwasservorkommen wurden im Quellgebiet Niederrimbach, Gemeinde Creglingen gefunden. Über ein Pumpwerk in Creglingen sollte das Wasser zum höchsten Punkt, einem Haupthochbehälter bei Lindlein gepumpt werden und von dort aus sternförmig an die Ortschaften weitergeleitet werden.
Um die Planungen zu verwirklichen, musste schnellstmöglich ein Zweckverband gegründet werden. In der Gründungsversammlung am 25.02.1938 haben von 26 beteiligten Gemeinden 19 Gemeinden zugestimmt, so dass der Gemeindeverband „Hohenloher Wasserversorgungsgruppe“ zustande kam. Als Verbandsvorsitzender wurde der Gerabronner Bürgermeister Jakob Wiedmann gewählt.
Die Planung wurden schließlich weiter überarbeitet, es kamen immer noch weitere Ortschaften hinzu. Schließlich sollten dann 155 Ortschaften mit 19.500 Einwohnern bedient werden.
Das Grundprinzip der sternförmigen Wasserversorgung über einen Haupthochbehälter am höchsten Punkt des Verbandsgebietes sollte dann auch zur Ausführung kommen. Als Bauleiter wurde der erfahrene Regierungsbaumeister Karl Becker aus Stuttgart bestellt.
Aufgrund des zweiten Weltkrieges konnte das Projekt ab 1939 nicht mehr weiter entwickelt bzw. weiter ausgeführt werden. Erst nach Ende des Krieges konnten die Planungen fortgeführt werden.
Schließlich erfolgte am 24. August 1950 der erste Spatenstich für den Baubeginn der Druckleitung vom Pumpwerk Creglingen zum Wasserturm Lindlein.
Richtfest Pumpwerk Creglingen
In den folgenden Jahren wurden die verschiedenen Leitungen, Wassertürme und Hochbehälter gebaut. Der Neubau des Haupthochbehälters Lindlein mit einem Fassungsvermögen von 2000 cbm ist besonders hervorzuheben. Er wurde 1959 in Betrieb genommen. Der Volksmund nannte ihn auch „Tempel des Wassers“. Es kamen immer weitere Neuanschlüsse bzw. neue Ortschaften hinzu, so dass das Quellwasser in Niederrimbach nicht mehr ausreichte und Zusatzwasser vom Zweckverband Nordostwürttemberg Crailsheim (NOW) bezogen werden musste.
Bau Hauptwasserturm Lindlein
Im Jahr 1976 stellte sich eine extreme Trockenheit ein. Die Quellschüttungen in Niederrimbach gingen enorm zurück. Die extreme Wasserknappheit machte die Ausweisung einer Polizeiverordnung notwendig, die eine sparsame Wassernutzung regelte.
Aufgrund steigender Nitratwerte bzw. Grenzwertüberschreitungen beim Eigenwasser in Creglingen musste in den 80er-Jahren ein zweiter NOW-Anschluss am Pumpwerk Creglingen hergestellt werden. Durch eine Mischung des Eigenwassers mit Bodenseewasser geliefert durch die NOW, konnten die Nitratwerte gesenkt werden. Das Nitratproblem an sich war dadurch nicht behoben, so dass im Bereich der Quellgebiete Wasserschutzzonen ausgewiesen wurden.
In den 90er-Jahren erfolgte die Sanierung und Erweiterung des Wasserwerks Creglingen, ebenso wurde eine neue größer dimensionierte Druckleitung zum Wasserturm Lindlein gebaut. Der Wasserturm Lindlein wurde saniert und daneben ein zusätzlicher Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 5.000 cbm zur Sicherung der notwendigen Wassermengen erstellt. Die gesamten Behälter und Anlagen werden heute über ein Leitsystem fernüberwacht.
NOW-Rohwasserkonzeption
Durch die strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung ergaben sich im Wasserwerk Creglingen immer wieder Probleme mit der Qualität des Eigenwassers, so dass vermehrt Bodenseewasser bezogen werden musste. Eine Aufrüstung und Modernisierung der Aufbereitungsanlage war notwendig. Daneben stand auch die zentrale Wasserenthärtung im Raum. Viele Gemeinden mit noch eigenen Brunnen und Quellen hatten ebenfalls Probleme mit der Einhaltung der neuen Trinkwasserverordnung. Aufgrund dieser Ausgangslage hat die NOW ein Rohwasserkonzept entwickelt, nachdem die verschiedenen Eigenwässer einer Region zentral aufbereitet, enthärtet und wieder im Gebiet verteilt werden sollen.
An dieser Rohwasserkonzeption der NOW hat sich 2006 auch die Hohenloher Gruppe beteiligt und ihre Eigenwässer samt Pumpwerk Creglingen im Betrieb an die NOW übergeben. Seit 2008 werden die Wässer in einem neuen Wasserwerk Bronn bei Weikersheim gemeinsam mit anderen Eigenwässern aufbereitet und u.a. im Gebiet der Hohenloher Gruppe wieder verteilt. Die Vorteile ergeben sich in einer besseren Vernetzung des Gebiets, die Versorgungssicherheit steigt und die Nutzer erhalten enthärtetes Wasser unter 14°dH (bisher etwa 21° dH). Die örtlichen Ressourcen können wirtschaftlicher genutzt werden, kleinere Quellen hätten sonst eventuell aufgegeben werden müssen. Die Maßnahme gilt beim Land als Pilotprojekt und wurde entsprechend finanziell gefördert.
Heute
Der Verband liefert an seine 11 Mitglieder mit rund 210 Wohnplätzen etwa 2,7 Mio. cbm Trinkwasser im Jahr an 30.500 Einwohner. Die Tagesabgabe pro Einwohner liegt bei 245 Liter (doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt mit 123 l)
Seit Gründung des Verbands bis heute wurden 100 Mio. cbm Trinkwasser umgesetzt, hiervon 55 Mio. cbm an Eigenwasser.
Rund 600 km Hauptrohrleitungsnetz, 16 Wassertürme und 31 Hochbehälter hat der Verband zu überwachen und zu betreuen. Das Versorgungsgebiet ist etwa 700 qkm groß. 5 Wasserwärter teilen sich das große Gebiet auf. Jährlich sind derzeit etwa 120 -170 Rohrbrüche zu beheben, neue Hausanschlüsse werden etwa 50 Stück hergestellt.
Jubiläum
75 Jahre Hohenloher Wasserversorgungsgruppe: 25.02.1938 – 25.02.2013
Im November 2013 findet noch eine festliche Verbandsversammlung statt.
Noch ein Blick auf die Wasserpreisgestaltung
Seit dem Aufbau der Wasserversorgung in den 50er-Jahren sind viele Wasserleitungen und Behälter nun sanierungsbedürftig. In den letzten 15 Jahren wurden sehr viele Ortsrohrnetze im Rahmen von Abwassermaßnahmen der Gemeinden saniert. Seit 2004 sind Landeszuschüsse gänzlich weggefallen, so dass der Verband die Sanierungskosten voll über den Wasserpreis zu finanzieren hat. Daneben ist das Leitungsnetz im ländlichen Raum sehr weit gestreckt und dadurch auch kostenintensiver als in dichteren Siedlungsgebieten. In den letzten Jahren ist bei den Einwohnerzahlen ein stetiger Rückgang zu verzeichnen, auch der Wasserverbrauch stagniert bzw. zeigt eine gewisse Rückläufigkeit. Was die Veränderungen in der Landwirtschaft bringen, ist ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor. Die steigenden Energiekosten, vor allem auch der Vorlieferanten (Pumpkosten) wirken sich ebenfalls auf den Wasserpreis aus.
In der Wasserversorgung ergeben sich hohe Fixkosten, die bei den veränderten Bedingungen trotzdem zu tragen sind. Die jährlichen Preisanpassungen konnten jedoch bislang moderat ausgewiesen werden.
Zur jährlichen Verbandsversammlung traf sich die HWG am Donnerstag, den 17. November 2016 in Niederstetten
Neben dem Bericht des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Klaus-Dieter Schumm, Gerabronn informierte Herr Betriebsführer Holger Gersten vom Zweckverband Nordostwürttemberg Crailsheim (NOW) vom Bau- und Betriebsgeschehen der HWG. Beschlossen wurde der Jahresabschluss 2015 sowie der Wirtschaftsplan 2017, welche Geschäftsführerin Isolde Ansorge von der HWG erläuterte.
Der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe (HWG) mit Sitz in Gerabronn versorgt jährlich rund 30.500 Einwohner aus den 11 Mitgliedsgemeinden mit 2,4 Mio. cbm Trinkwasser. Die Versorgungsanlagen, sei es die Ortsnetze, Überlandleitungen oder Wassertürme, sind alle verbandseigen und von der HWG zu betreuen und zu unterhalten.
Seit 2006 besteht eine Kooperation mit der NOW im Rahmen der Rohwasserkonzeption, an der sich weitere Zweckverbände und Gemeinden beteiligt haben. Im neuen Wasserwerk Bronn bei Weikersheim, dass seit Mitte 2008 vollständig in Betrieb ist, werden nun die Eigenwässer der HWG und der weiteren Beteiligten gesammelt aufbereitet und wieder in der Region verteilt. Durch eine verbesserte Vernetzung der Systeme kann seitdem auch überschüssiges Wasser genutzt werden. Durch die Enthärtung der Eigenwässer im Wasserwerk Bronn (nördlicher Bereich) kann seitdem im gesamten Verbandsgebiet Trinkwasser mit einer Härte von etwa 13,5°dH geliefert werden.
In der kürzlich stattgefundenen jährlichen Verbandsversammlung der HWG im KULT in NIederstetten berichtete Betriebsführer Holger Gersten über das Betriebs- und Baugeschehen im Verband.
2015 lag die Wassergesamtabgabe mit 2,57 Mio. cbm um 150.000 cbm über dem Vorjahreswert. Durch das warme Jahr 2015 mit längeren trockenen Abschnitten stieg die Wasserabgabe im Verbandsgebiet bei allen Mitgliedern an. Der Spitzenverbrauchstag 2015 lag an einem Augustag bei 125 l/s oder 10.790 cbm. Im Juli ergab sich die höchste monatliche Einspeisemenge. Auch 2016 wird eine ordentliche Wasserabgabe von über 2,4 Mio. cbm erwartet. Der bislang höchste Tagesverbrauch wurde an einem September mit 105 l/s oder 9.030 cbm gemessen.
2015 wurden von den Wasserwärtern 170 Rohrbrüche behoben. Im Vorjahresvergleich sind dies 60 mehr.
Frau Isolde Ansorge, Geschäftsführerin der HWG, erläuterte den Jahresabschluss 2015 sowie den Wirtschaftsplan 2017 des Zweckverbandes.
Jahresrechnung 2015:
Im Jahr 2015 lag der Gesamtwasserpreis mit 1,83 € (Betrieb- und Festkostenumlage) um 3 Cent unter dem Planansatz. Durch die Wassermehrabgaben konnte ein günstigerer Wasserpreis errechnet werden. Bei der Betriebskostenumlage ergaben sich jedoch auch Mehrkosten um Unterhaltungsbereich Hauptrohrnetz und Hausanschlüsse im öffentlichen Bereich. Im Vorjahresvergleich wurden 50 % mehr Rohrbrüche repariert (170 Stück).
Für Investitionen wurde 2015 rund 1,0 Mio. € verausgabt. Neben der alten Betriebszentrale in Blaufelden wurde ein Neubau 2014 erstellt. Die Büroräume des Altbaus wurden 2015 abgerissen und die bestehende Werkstatt mit einem Pultdach versehen. Hierfür sind 2015 noch Restkosten in Höhe von 160.000 € angefallen. Weiter wurden 2015 zwei kleinere Leitungssanierungen mit Kosten von 155.000 € durchgeführt. Auch 2015 wurde wieder eine Vielzahl von Ortsnetzen saniert, hierfür wurden insgesamt 650.000 € verausgabt.
Ein dieser Stelle ein Dank an alle beteiligten Firmen und Ingenieurbüros sowie andere Institutionen, die für den Verband tätig und an den zahlreichen Baumaßnahmen im Jahr 2015 beteiligt waren. Ebenfalls ein Dank an alle Mitarbeiter/-innen des Zweckverbands sowie an die technische Betriebsführung und unserem Kooperationspartner NOW Crailsheim für die geleistete Arbeit !
Aus der Jahresrechnung 2015:
Gesamtpreis: 1,83 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage)
Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder: 2,53 Mio. cbm
Durchschnittliche Wasserabgabe pro Einwohner pro Tag: 231 Liter
(Wasserverbrauch Bundesdurchschnitt 122 Liter)
Versorgte Einwohnerzahl: 30.409
Bauvolumen: 1,0 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,65 Mio. €
Rohrbrüche: 170
Hausanschlüsse neu: 80
Wirtschaftsplan 2017:
Die Umlageberechung des Wirtschaftsplanes 2017 ergibt einen im Vorjahresvergleich um 2 Cent höheren Gesamtwasserzins von 1,93 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage). Die Wasserbezugskosten von der NOW haben sich erhöht, desweiteren ergeben sich Mehrkosten im Personalbereich durch Tariferhöhungen sowie im Unterhaltungsbereich. Es wird wie im Vorjahr 2016 mit einer Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder mit 2,4 Mio. cbm gerechnet. Für Investitionen sind 2017 rund 1,0 Mio. € eingeplant. Vorgesehen ist der Neubau des Hochbehälters Ettenhausen (Verbandsgebiet Schrozberg), der alte Behälter stammt aus dem Jahr 1958 stammt und entspricht nicht mehr den ankannten Regeln der Technik. Weiter sind verschiedene Ortsnetzsanierungen eingeplant.
In der Finanzplanung bis 2021 wird mit einer jährlichen Wasserpreiserhöhung von ca. 3 Cent pro cbm gerechnet. Es wird von einer gleichbleibender Wasserabgabe mit 2,4 Mio. cbm ausgegangen. Die Wasserbezugskosten von der NOW erhöhen sich jährlich moderat. Die verschiedenen Konzeptionen der NOW ergeben Mehrkosten bei deren Pachtzahlungen sowie bei den Personal-, Betriebs- und Stromkosten. Die NOW kann ihre Wasserabgabe durch die Konzeptionen jedoch stetig erhöhen, 2017 bis auf 27 Mio. cbm. Dadurch ergibt sich langfristig eine Stärkung und Stabilisierung des Wasserpreises. Die Konzeptionen der NOW bringen eine Vernetzung in der Wasserversorgung und erhöhen dadurch die Versorgungssicherheit in der Region erheblich. 2015 z.B. konnte trotz langen trockenen und heißen Zeiträumen die Trinkwasserversorgung im Verbandsgebeit durchgängig gewährleistet werden. Daneben hat die HWG ihre eigenen Sanierungsmaßnahmen der weit verzweigten Wasserleitungsnetze im ländlichen Raum, so dass insgesamt ein großes Investitionsvolumen zusammenkommt.
Der moderaten jährlichen Preisanpassung von ca. 3 Cent pro cbm Wasserabgabe steht die Lieferung von einwandfreiem enthärteten Trinkwasser in bester Qualität bei guter Versorgungssicherheit gegenüber.
Aus dem Wirtschaftsplan 2017:
Gesamtpreis: 1,93 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage)
Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder: 2,40 Mio. cbm
Zu versorgende Einwohnerzahl: 30.716
Bauvolumen: 1,1 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,5 Mio. €
Bild von links: Holger Gersten, technischer Betriebsführer HWG; BM Klaus-Dieter Schumm, stellv. Verbandsvorsitzender; BMin Petra Weber, Verbandsvorsitzende; Ernst Rommel, Geschäftsführer NOW; BMin Jacqueline Förderer; Isolde Ansorge, Geschäftsführerin HWG